Kälte erhöht den Blutdruck

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p>Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Bluthochdruck sollten im Winter ganz besonders auf sich achten. Während bei hohen Temperaturen der Blutdruck sinkt, ist er bei Kälte erhöht. Einerseits hat das mit den Stoffen im Körper zu tun, die für die Größe der Gefäße zuständig sind. Daneben ist es aber auch die Temperatur selbst, die wesentlichen Einfluss hat: Bei Kälte ziehen sich die Gefäße im Körper zusammen, entsprechend wird das Durchkommen durch Adern und Venen für das Blut schwieriger, der Blutdruck erhöht sich. Im Endeffekt ist die Anzahl der Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Krankheiten wie Schlaganfall und Herzinfarkt im Winter deutlich erhöht, nämlich um ungefähr 20 bis 50 Prozent. Unterschätzen sollte man die zusätzliche Belastung des Herz-Kreislauf-Systems durch die Kälte also nicht.

Bedeutet das nun aber, dass Bluthochdruck-Patienten im Winter etwa gar nicht vor die Tür gehen sollten? Ganz und gar nicht, es kommt lediglich auf die richtige Art der Bewegung und vernünftige Bekleidung an. Auch der Zeitpunkt ist nicht ganz unwichtig. Nach dem Aufwachen braucht der Körper zuerst eine Weile, um wieder auf die Leistungsbereitschaft für tagsüber umzuschalten und richtig aus der Ruhephase der Nacht herauszukommen. Je nachdem, wann man aufsteht, sollte man also ein paar Stunden warten, bis man sich körperlich anstrengt. Die Umstellung von Nacht auf Tag ist im Normalfall am späten Vormittag geschafft.

Bei hohem Blutdruck sollte man diesen messen und die entsprechenden Medikamente einnehmen, bevor man nach draußen geht.

Zu große körperliche Anstrengungen sollte man bei hohem Blutdruck vermeiden, es spricht jedoch nichts gegen Spaziergänge. Grundsätzlich ist Bewegung gesund und wird sogar empfohlen, um das Herz-Kreislauf-System zu stärken, dem Herztod vorzubeugen und den Blutdruck im Endeffekt zu senken. Wichtig ist beim Aufenthalt im Freien jedoch, dass man sich in jedem Fall warm genug anzieht. Den Körper vor der Winterkälte zu schützen, ist wichtig, und es ist nicht sinnvoll, auf warme Bekleidung zu verzichten, damit man nicht zu schwitzen beginnt. Eine weitere sinnvolle Maßnahme sind auch ein paar Aufwärmübungen drinnen, bevor man sich nach draußen begibt.

Eine weitere Maßnahme, um den Blutdruck im Griff zu behalten, ist die richtige Ernährung. Für unsere Vorfahren ging der Winter noch deutlich mehr an die körperliche Substanz, es wurde mit kalorienreichen Mahlzeiten, oft auch mit viel Fett, gegengesteuert. Diese Gewohnheit stirbt in der heutigen Zeit nur langsam aus. Der Winter ist für viele noch immer die Zeit des Schlemmens. Notwendig ist die vermehrte Kalorienaufnahme nicht mehr, denn erstens sitzen wir in aller Regel in gut geheizten Räumen, zweitens sind unsere körperlichen Anstrengungen im Vergleich zu denen unserer Vorfahren deutlich geringer. Für eine besonders deftige Ernährung besteht also kein Grund. Für das Herz-Kreislauf-System stellt sie jedoch eine Belastung dar. Es lohnt sich daher, auch im Winter auf eine gesunde Lebensweise mit viel Obst und Gemüse zu achten und leichte Mahlzeiten zu sich zu nehmen.

Auch Alkohol ist nicht gut für den Blutdruck, deshalb sollte man am besten ganz darauf verzichten oder den Konsum wenigstens auf eine geringe Menge beschränken.

Eine weitere Rolle spielt auch die Wohnungstemperatur. Ist sie zu niedrig, kann dies den Blutdruck erhöhen, überheizen sollte man die Räume jedoch auch nicht. Ein Maximum von 24 Grad sollte man in aller Regel nicht überschreiten.

Da Stress den Blutdruck in die Höhe treibt, ist dessen Vermeidung besonders im Winter sinnvoll. Alleine durch die Kälte wird der Körper nämlich schon unter Stress gesetzt und schüttet verstärkt entsprechende Hormone aus. Entspannung ist jetzt also umso wichtiger.

In der kalten Jahreszeit ist es insgesamt also auch sehr wichtig, den Blutdruck wirklich regelmäßig zu kontrollieren. Wenn er trotz der verordneten Medikamente erhöht bleibt und sich nicht senken lässt, sollte man unbedingt Rücksprache mit dem Arzt halten. Dieser kann feststellen, ob eine Änderung der Medikamenten-Dosis sinnvoll ist, bis sich die Temperaturen draußen wieder erhöhen. Medikamente der Jahreszeit anzupassen ist gerade im Falle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und hohem Blutdruck nichts Ungewöhnliches.

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