Folgen von Überlastung von Handgelenken und Sehnen

Bei Tätigkeiten, während denen sich bestimmte Bewegungsabläufe ständig wiederholen, kann es schließlich zu einer Überlastung derjenigen Gelenke und Sehnen kommen, die dabei am meisten in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei Sportlern, Musikern oder auch bei Menschen, die viel vor dem PC sitzen und Maus und Tastatur den ganzen Tag bedienen, treten solche Überlastungen häufig auf.

Eine berühmte Folge überlasteter Sehnen ist die Sehnenscheidenentzündung, die meistens im Handgelenk auftritt. Diese Entzündung erkennt man an stechenden Schmerzen im Gelenk. Diese werden vor allem dann spürbar, wenn man das Gelenk dreht oder die Finger beugt und streckt. Gerade beim Strecken und Beugen der Finger treten auch häufig die ersten Symptome auf, da meistens die Sehnen betroffen sind, die für genau diesen Bewegungsablauf zuständig sind.

Die Behandlung einer solchen Sehnenscheidenentzündung verläuft in allererster Linie über das Schonen des betroffenen Gelenkes, so schwer dies im Alltag auch fallen mag. Oft wird eine Schiene angelegt, um das Handgelenk einerseits ruhig zu halten und andererseits zu stabilisieren.

Davon abzugrenzen ist der sogenannte Mausarm. Im englischsprachigen Raum wird dieser auch als RSI-Syndrom, Repetitive Strain Injury Syndrome, bezeichnet. Übersetzt bedeutet das so viel wie "Verletzung durch eine wiederholte Überlastung". Teilweise ist der Mausarm auch als Berufskrankheit anerkannt, in Deutschland ist dem jedoch nicht so.

Zunächst zeigt sich ein Mausarm meistens durch einen ziehenden Schmerz im Daumen beim Bedienen der Maus. Weitere Symptome können aber auch ein Kribbeln oder Taubheitsgefühle sein. Betroffen ist nicht, wie der Name vermuten lässt, nur der Arm, sondern auch Schulter und Nacken. Zunächst treten die Schmerzen nur dann auf, wenn die betroffenen Körperteile länger belastet werden und verschwinden wieder, wenn man Arm und Hand schont. Im Laufe der Zeit können sich aber Gelenke versteifen, zum Beispiel die Schulter oder der Ellenbogen. Auch ohne körperliche Belastung halten die Schmerzen schließlich an. Gegen einen Mausarm muss man frühzeitig etwas unternehmen, da er schließlich chronisch wird und dann nicht mehr abheilt.

Dies sind nur zwei der häufigsten Folgen von Überlastungserscheinungen, die typischerweise unter anderem Handgelenke und Sehnen treffen. Möglich sind auch andere Formen von Schmerzen, Entzündungen oder Reizungen der Sehnen oder Fehlhaltungen.

Die Behandlung erfolgt in den meisten Fällen mittels einer entzündungshemmenden Salbe und stützenden Verbänden. Brauchen die Sehnen lediglich ein wenig Stabilisierung, kann auch Kinesio-Tape helfen. Wenn dies nicht mehr ausreicht, ist eine Schiene zur Unterstützung und zum Ruhigstellen des Gelenkes denkbar. In noch schwereren Fällen können Antibiotika oder letzten Endes sogar eine Operation nötig sein.

Damit es gar nicht erst zu solchen unangenehmen Folgen kommt, kann man vor allem mit der Haltung gut vorbeugen. Ist man täglich darauf angewiesen, eine Maus zu benutzen, entlasten Gel-Mousepads das Handgelenk. Auch ergonomische Tastaturen können helfen. Wichtig ist ebenfalls die richtig Haltung am Schreibtisch und vorm Bildschirm, Arme und Beine sollten Winkel von 90 Grad bilden. Tastaturen schräg aufzustellen ist für die Handgelenke schlechter, als sie flach auf den Schreibtisch zu legen. Bei schräg gestellten Tastaturen werden die Handgelenke beim Tippen ständig ein wenig zurückgebogen, um Überlastungen zu vermeiden, sollte man die Gelenke aber möglichst gerade halten können.

Bemerkt man Anzeichen wie Schmerzen bei bestimmten Bewegungen, sollte man die betroffene Körperstelle schonen, kühlen und am besten eine entzündungshemmende Salbe auftragen. Klingen die Beschwerden nicht innerhalb von kurzer Zeit wieder ab, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

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